Was ist Meditation?

In der körperlichen und geistigen Entspannung entwickelt sich eine neue Wahrnehmung. Wenn du dich in der Meditation nicht mehr von äusseren Sinnesreizen ablenken lässt, erfährst du dich als stillen, nicht urteilenden Teil. Dabei lösst du dich anstrengungsfrei von der Identifikation mit den Gedanken und den inneren Dialogen.

Meditation bedeutet, die Gedanken als konditionierte innere Stimme wahrzunehmen. Damit gewinnst du eine andere Sichtweise über dich selbst. Du wirst ruhiger und gelassener und kannst die Situationen besser akzeptieren, wie sie sind.

Mit der Zeit wirst du bemerken, dass immer weniger störende Gedanken durch dein Bewusstsein ziehen. Deine Selbstwahrnehmung verschiebt sich langsam zu deinem authentischen Wesen. Meditation ist keine Handlung. Vielmehr versuchen wir in der Meditation zu sein. Insofern ist Meditation mehr ein Zustand.

Diese Erkenntnisse trägst du in deine Alltagswelt. Durch die Meditation findest du eine innere Substanz, die unverletzt und stets vorhanden ist. Aus dieser Substanz gewinnst du die Lebensfreude und das Urvertrauen in die Welt zurück.

Üblicherweise beginnt die Reise zu Selbsterkenntnis mit leichten Achtsamkeits-Meditationen. Wenn die entsprechende Haltung in den Alltag eingebaut ist, kann mit fortgeschrittenen Techniken und nondualen Meditationen begonnen werden.

Was ist Achtsamkeit?

Die Achtsamkeitspraxis basiert auf jahrhundertelangen Erfahrungen mit Meditation. Jon Kabat Zinn hat daraus ein wissenschaftlich fundiertes Programm, das Mindfulness Based Stress Reduction oder kurz MBSR, entwickelt.

Achtsamkeit ist für uns mehr als nur im Augenblick zu leben. Wir lenken die Aufmerksamkeit auf unsere Wahrnehmungen und werden uns ihrer bewusst. Es besteht ein Unterschied, ob ich einen Baum sehe oder ob ich mir bewusst bin, einen Baum zu sehen. Dabei bekommen die Wahrnehmungen eine besondere Tiefe und werden so zu einer einmaligen Erfahrung.

Achtsam zu sein bedeutet auch zu erkennen, wann ich mich mit den Gedanken identifiziere und wann nicht. Um auf eine Situation reagieren zu können, braucht es oft den inneren Dialog nicht. Im Gegenteil, es besteht die Gefahr, dass ich, in den inneren Dialog verstrickt, nicht situationsgerecht handle, sondern stets nur die gleichen Handlungsmuster und Konditionierungen abrufe.

Achtsamkeit ist weniger ein Zustand oder eine Begabung. Sie ist ein anhaltender Prozess, sich möglichst nicht in den Gedanken zu verlieren. Im achtsamen Sein entschleunige ich mein Leben und versuche die Realität möglichst urteilsfrei, aber verbunden mit meinen Gefühlen, zu erfahren.

Was ist Nondualität?

Nondualität bedeutet übersetzt "Nicht-Zweiheit". Der Begriff stammt aus der Advaita Vedanta Tradition und weisst auf die Unteilbarkeit der Existenz hin. Alles ist eins. Die Verneinung der Dualität erklärt sich darin, dass die Einheit nicht der Gegensatz von Zweiheit ist.

Die ersten Anhänger der religionsfreien, nondualen Weisheiten und Praktiken in Europa und Amerika entstanden in den 2000er-Jahren. Sie fingen an, eine Form von Meditation zu praktizieren, die ohne Dogma und Rituale ganz der individuellen Erfahrung gewidmet war. Dabei wurde die nonduale Natur in allen Objekten und Situationen erforscht. Mit nondualen Meditationen überprüfen wir unsere Überzeugungen über uns, die Welt und die Trennung voneinander.

Nonduale Meditationen unterstützen, in die eine Realität aufzuwachen. Die Identifikation mit einem von der Welt abgetrennten "Ich" kann dabei losgelassen werden. Als authentisches Wesen zu leben bringt uns wieder in den widerstandsfreien Fluss des Lebens zurück und erfüllt unsere tiefsten Sehnsüchte.